Wir organisieren den Gastransport. Die deutschen Fernleitungsnetze bilden mit einer Länge von ca. 40.000 km das Rückgrat des Gastransportsystems in Deutschland.
Durch die Rohre der Fernleitungsnetzbetreiber mit Durchmessern bis zu 140 Zentimetern werden große Gasmengen mit hohem Druck von bis zu 100 bar transportiert. Hinzu kommt der Transit von Erdgas durch Deutschland in angrenzende EU-Staaten. Verdichterstationen in Abständen zwischen 100 und 200 Kilometern sorgen dafür, dass der Druck über diese weiten Entfernungen stabil bleibt. Fernleitungsnetzbetreiber nehmen das Gas an einem Eintrittsort an der deutschen Grenze entgegen. Dies kann zum Beispiel ein Grenzübergangspunkt (GÜP) an der Grenze zwischen Deutschland und Polen oder den Niederlanden sein. Von dort wird das Gas ins deutsche Transportnetz eingespeist und durch unterirdisch verlegte Rohrleitungen in die jeweilige Region transportiert, in der es gebraucht wird.
Das deutsche Gastransportnetz unterscheidet sich aus historischen Gründen strukturell von anderen europäischen Transportnetzen. Die Netze wurden nicht primär staatlich organisiert, sondern sind über viele Jahrzehnte regional privatwirtschaftlich zusammengewachsen. Während in Deutschland aktuell 16 Fernleitungsnetzbetreiber den Gastransport organisieren, sind es in Österreich sieben, in Frankreich zwei und in den Niederlanden und Großbritannien jeweils nur einer.
