Marktkonsultation zur Regulierung von H2-Netzen
FNB nehmen Stellung „Jetzt ist die Politik am Zug“
Weichenstellung für den Transformationsprozess zum Wasserstoffnetz
- Regulierte Wasserstoffnetze für die öffentliche Versorgung sind Grundvoraussetzung für das Entstehen eines wettbewerblichen Wasserstoffmarktes
- Bestehende Regelungen für Erdgasnetze auf Wasserstoffnetze übertragen und sukzessive an die Bedürfnisse des Wasserstoffmarktes anpassen
Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) sind davon überzeugt, dass ein wettbewerblicher Wasserstoffmarkt nur dann entstehen kann, wenn es regulierte Wasserstoffnetze für die öffentliche Versorgung gibt. Im Rahmen der am 4. September 2020 abgeschlossenen Marktkonsultation der Bundesnetzagentur zur Regulierung von Wasserstoffnetzen haben die FNB detaillierte Gründe für eine Übertragung des bestehenden Erdgas-Regulierungsrahmens auf Wasserstoffnetze vorgelegt. „Eine lernende Regulierung für Wasserstoffnetze hat den Vorteil, dass zügig, mit nur wenigen legislativen Anpassungen die Weichen für den Start in die Wasserstoffwirtschaft gestellt werden können und die Regulierung dann sukzessive an die Bedürfnisse eines Wasserstoffmarktes angepasst werden kann“, erklärt Ralph Bahke, Vorstandsvorsitzender des FNB Gas e.V.
Die FNB stehen beim Thema Wasserstoffnetze in den Startlöchern. Im Entwurf des Netzentwicklungsplans Gas 2020-2030 haben sie das „H2-Startnetz“ entwickelt. Für die Realisierung fehlt bislang aber der gesetzliche Rahmen, der die FNB berechtigen würde, Wasserstoffnetze zu bauen und zu betreiben. „Jetzt ist die Politik am Zug!“ erklärt Inga Posch, Geschäftsführerin des FNB Gas e.V. „Nach Abschluss der Marktkonsultation sollte zeitnah mit dem Aufbau einer regulierten Wasserstoffinfrastruktur begonnen werden, um erste Wasserstoffnetze bis Mitte dieses Jahrzehnts verfügbar zu machen. Die entsprechenden Gesetzesänderungen müssen noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden.“ Die FNB haben gemeinsam mit vier Energie- und Industrieverbänden dazu bereits im Frühjahr konkrete Vorschläge vorgelegt (Verbändepapier).
Aus Sicht der FNB sollten an der Finanzierung des Transformationsprozesses in der Gaswirtschaft hin zu einem dekarbonisierten Energiesystem Wasserstoff- und Erdgaskunden von Anfang an gemeinsam beteiligt werden. „Die Gaskunden von heute sind die Wasserstoffkunden von morgen“, betont Bahke abschließend, „daher ist es richtig, wenn die Kosten der Transformation auch von allen Gasnetznutzern getragen werden.“