Energieszenarien
FNB Gas zum Zwischenbericht der Systementwicklungsstrategie
Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) begrüßen grundsätzlich die Entwicklung eines Zielbilds des integrierten Energiesystems, in dem v.a. auch die Infrastrukturbedarfe deutlich berücksichtigt sind.
Ebenso positiv ist, dass eine klare Entscheidung für die wichtige Rolle von Wasserstoff im zukünftigen Energiesystem kommuniziert wird. Dies ist besonders wichtig, da häufig immer noch Sektorenkopplung als Elektrifizierung missverstanden wird. Die Betonung des Langfristszenarios (LFS) Strom als das günstigste Szenario verstärkt zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung diesen Effekt. Wasserstoff wird seiner bedeutenden Rolle dadurch nicht gerecht. Für den Erfolg der Energiewende ist es daher essenziell, politisch die Bedeutung von Wasserstoff für das Gesamtsystem hervorzuheben. Aussagen wie auf S. 16: “Elektrifizierung und Wasserstoff sind keine Gegensätze, sondern ergänzen sich.” sind deshalb explizit hervorzuheben.
Die neuen Szenarien (bspw. T45-PV, T45-Dezentral) nehmen sinnvoll das Ziel der Systementwicklungsstrategie (SES) zur breiten Diskussion der Handlungsoptionen auf. Aus der Sicht der FNB wird es damit aber nicht leichter, festzulegen, auf welcher Szenario-Basis eine langfristige Auslegung der Infrastruktur erfolgen soll. Die FNB erwarten von der SES klare strategische Aussagen in Bezug auf die Infrastrukturentwicklung. Zeit, die beim Aufbau der Infrastruktur verloren geht, kann nicht mehr aufgeholt werden.
Die FNB und die regulierten Betreiber von Wasserstofftransportnetzen werden die SES im Szenariorahmen für den integrierten NEP 2025 gem. EnWG-E § 15b angemessen berücksichtigen. Um das zu ermöglichen, muss die SES in den wesentlichen Aussagen rechtzeitig vor der Erstellung des Szenariorahmens abgeschlossen sein. Um einen Abgleich mit den von den FNB zu erstellenden Szenarien zu ermöglichen, wären nachfolgende Informationen sowohl für Wasserstoff als auch Methan hilfreich:
- Möglichst räumlich fein aufgelöste Verbrauchs- und Angebotsdaten, z. B. NUTS 3. Dabei sind sowohl Jahreszahlen als auch Stundenwerte (zur Festlegung von Kapazitäten) notwendig.
- Transportanforderungen für die Auslegung der Kapazitäten an Grenzübergangspunkten (Transite) aber auch Speichern und Terminals (LNG, LH2, …). Hierbei sind auch Anforderungen zur Versorgung anderer europäischer Länder aus bzw. über Deutschland zu berücksichtigen.
Unsere Stellungnahme zum veröffentlichten Zwischenbericht der Systementwicklungsstrategie ist in den Downloads verfügbar.