Die Energiezukunft gestalten – mit Wasserstoff, grünen Gasen und intelligenter Sektorkopplung
Als Fernleitungsnetzbetreiber stehen wir im Zentrum einer sicheren, klimaneutralen und bezahlbaren Energieversorgung für Deutschland.
Der Schlüssel dazu liegt in einer intelligenten Verzahnung der Versorgung mit Strom und Molekülen, in der Nutzung kohlenstoffarmer und -klimaneutraler Gase und insbesondere in der Entwicklung eines Wasserstoffnetzes aus der bestehenden Erdgasinfrastruktur heraus.
Mehr Energiesicherheit aus und für Europa
Europas Sicherheit ist untrennbar mit der Sicherheit seiner Energieversorgung verbunden. Wer von anderen abhängig ist, macht sich verwundbar – sei es wirtschaftlich, politisch oder strategisch. Die Lieferunterbrechungen und Angriffe auf die Energieinfrastruktur rund um Russlands Krieg in der Ukraine haben uns diese Abhängigkeit deutlich vor Augen geführt. Deutschland ist und bleibt auch in Zukunft ein Energieimportland. Daher ist es wichtig eine Diversifizierung unsere Energieversorgung sicherstellen. Vor diesem Hintergrund muss Europa gemeinsam Lösungen für die Frage von Energiesicherheit und sicherer Energieversorgung finden und entschlossen und schnell handeln, um seine Souveränität zu sichern.
- 45,8% – Erneuerbare Energien
- Windkraft
- Wasserkraft
- Solarenergie
- Biomasse
- Andere
- 31,7% – Fossile Brennstoffe
- Erdgas
- Kohle
- Andere
- Erdöl
- 22,8% – Kernenergie
Wer mehr Energie selbst produziert, ist weniger erpressbar. Sonne, Wind und Wasserkraft gibt es in Europa reichlich. Bereits 2023 stammten 45,3 % des gesamten Stromverbrauchs in der EU aus erneuerbaren Quellen – Tendenz steigend.
Die Wasserstoffwirtschaft kann zur Verringerung von Abhängigkeiten beitragen. Insbesondere in Sektoren, die sich nicht direkt elektrifizieren lassen, kann in der EU produzierter Wasserstoff als Ersatz für importiertes Erdgas, Öl und Kohle dienen, nicht zuletzt in der Industrie.
Auch wenn Deutschland trotz eigener hoher Elektrolyse-Ausbauziele auf Wasserstoffimporte angewiesen sein wird: Insgesamt ist das Potenzial groß, sich in Europa aus heimischer, erneuerbarer Produktion zu versorgen.
Dekarbonisierung der Industrie
Die Wettbewerbsfähigkeit energieintensiver Industrien in Deutschland steht und fällt mit dem Wasserstoffhochlauf. Aber auch für die Zukunft der Mobilität und in Teilen der Wärmeversorgung spielt der Hochlauf in Zukunft eine tragende Rolle.
Der Aufbau des Wasserstoff-Marktes ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Alle Akteure sind gefordert, den Wasserstoff-Hochlauf aktiv voranzutreiben. Hierzu braucht es förderliche Rahmenbedingungen, um private Investitionen entlang der gesamten H2-Wertschöpfungskette auszulösen.
Flexibilität und Stabilität durch Sektorkopplung
Neben Wasserstoff tragen auch andere klimaneutrale Gase wie Biomethan und synthetisches Methan zur Dekarbonisierung bei. Die Gase lassen sich in das vorhandene Gasnetz einspeisen und flexibel nutzen, wo Energie gebraucht wird. Grüne Gase sind speicher- und transportierbar. So unterstützen sie die Integration volatiler erneuerbarer Energien.
In Deutschland gibt es derzeit allein rund 1.000 Biogasanlagen.
Durch die intelligente Verknüpfung von Strom- und Gasversorgung können erneuerbare Energien effizienter genutzt werden. Power-to-Gas-Technologien wandeln grünen Strom in Wasserstoff oder Methan um, das im bestehenden Gasnetz gespeichert werden kann. Diese Langzeitspeicher gewährleisten größtmögliche Effizienz und Versorgungssicherheit auch bei schwankender Stromerzeugung. Diese Flexibilität ist entscheidend für ein nachhaltiges und stabiles Energiesystem der Zukunft.

Bezahlbare Wärme für alle
Im Wärmemarkt liegt großes Potenzial für den Klimaschutz. Besonders in Bestandsgebäuden, wo elektrische Lösungen oft an Grenzen stoßen, bieten grüne Gase eine realistische und bezahlbare Alternative. Anders als das Stromnetz ist das Gasnetz seit jeher auf die Saisonalität des Wärmemarktes ausgelegt. Mit Wasserstoff und anderen klimafreundlichen Gasen können unsere Netze auch langfristig dazu beitragen, die Wärmeversorgung zu sichern.
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Erdgas weiter wichtig
Erdgas wird noch viele Jahre ein Grundpfeiler unserer Energie-Versorgung bleiben. Vor allem spielt Erdgas eine wichtige Rolle in der Bereitstellung von gesicherter Leistung im Stromsystem. Erhalt und bedarfsgerechter Ausbau der Gasinfrastruktur sind Voraussetzung für die Sicherheit der Stromversorgung, um die fluktuierende Erzeugung aus erneuerbaren Energien auszugleichen.
Auch für die Industrie brauchen wir in der Transformationsphase weiterhin eine leistungsfähige Erdgasinfrastruktur. Investitionen in das Erdgasnetz sind daher bis zur vollständigen Umstellung weiter notwendig und die Rahmenbedingungen müssen einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb ermöglichen.