Ein Meilenstein für die Energiewende: Die Bundesnetzagentur hat am 22.10.2024 den Bau des deutschlandweiten Wasserstoff-Kernnetzes genehmigt. Bis 2032 entsteht das größte Wasserstoffnetz Europas und damit ein wichtiger Pfeiler des klimaneutralen Energiesystems der Zukunft.
Eckdaten des genehmigten Wasserstoff-Kernnetzes
Die Gesamtlänge des genehmigten Kernnetzes beträgt 9.040 km. Das Kernnetz besteht zum überwiegenden Teil aus umgestellten Erdgasleitungen (ca. 60%). Die Investitionskosten belaufen sich auf 18,9 Mrd. €. Die Einspeise- bzw. Ausspeisekapazitäten betragen rund 101 GW bzw. 87 GW. Neben den FNB-Maßnahmen wurden auch Infrastrukturen von zehn VNB-Kernnetzbetreibern genehmigt (468 km).
Das Kernnetz erfüllt die im EnWG verankerten Ziele eines deutschlandweiten, ausbaufähigen, effizienten, klimafreundlichen und schnell realisierbaren Wasserstoffnetzes mit dem Zieljahr 2032. Um mehr Flexibilität in der Umsetzung der Projekte zu schaffen, sieht das EnWG auch die Möglichkeit einer zeitlichen Streckung einzelner genehmigter Kernnetzmaßnahmen vor, sofern sich bestimmte Maßnahmen erst zu einem späteren Zeitpunkt bis 2037 als notwendig erweisen sollten.
Mit dem Kernnetz setzt sich Deutschland beim Aufbau der Infrastruktur an die Spitze in Europa. Es ist der Startschuss und die Basis für die Entwicklung des Wasserstoffmarktes. Die FNB gehen damit in Vorleistung: Das Kernnetz ist das Angebot an den Markt, es kommt für den Markt und entwickelt sich mit diesem weiter.
Nach der Genehmigung beginnen die FNB mit dem Aufbau des Kernnetzes. Erste Leitungen sollen bereits im kommenden Jahr auf Wasserstoff umgestellt werden.
Ausblick: Was ist noch zu tun?
Im ersten Quartal 2025 wird die BNetzA das Hochlaufentgelt festlegen.
Auch bezüglich eines Marktmodells für Wasserstoff einschließlich der Vermarktung der Transportkapazitäten müssen noch Regelungen erarbeitet werden. Zudem sind die zukünftigen Marktrollen wie z. B. der Speicher, insbesondere in der Markthochlaufphase, bislang ungeklärt.
Damit der Markthochlauf insgesamt gelingt, ist es wichtig, dass die Politik verlässliche Rahmenbedingungen für den Wasserstoffhochlauf auf der Erzeugungs- und Nachfrageseite schafft. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung des Kernnetzes, um zusätzliche Bedarfe und Standorte im Rahmen der integrierten Netzentwicklungsplanung für Gas und Wasserstoff zu berücksichtigen (Stufe 2). Dafür ist auch die Transformation der Verteilnetze wichtig, um ein flächenversorgendes Wasserstoffnetz zu entwickeln.
Videobotschaft von Barbara Fischer, Geschäftsführerin FNB Gas, anlässlich der Genehmigung des Wasserstoff-Kernnetzes:
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Rückblick: Von der Vision zur Mission
Seit Januar 2020 arbeiten die FNB aktiv an der Entwicklung des deutschen Wasserstoffnetzes. Viele der früheren Überlegungen und Erfahrungen sind in die Planung und Konzeption des Wasserstoff-Kernnetzes eingeflossen. Die wichtigsten bisherigen Meilensteine auf einen Blick: