Der Energieträger Erdgas kommt in fast allen Bereichen des alltäglichen Lebens zum Einsatz – angefangen im Wärmebereich über den Mobilitätssektor bis hin zur Stromerzeugung und dem Einsatz in der chemischen Industrie. Basiert der Gasverbrauch heute noch zum größten Teil auf der Verwendung konventionellen Erdgases, wird in Zukunft die Bedeutung von Wasserstoff und erneuerbaren Gasen zunehmen.
Die deutschen Fernleitungsnetze bilden mit einer Länge von ca. 40.000 km das Rückgrat des Gastransportsystems in Deutschland. Die durch das Fernleitungsnetz gespeisten nachgelagerten Gasverteilernetzer besitzen eine Länge von insgesamt mehr als 470.000 km. Die Gasnetze gewährleisten sowohl die Versorgung deutscher Verbraucher als auch den Transit in Nachbarländer.
Eine Vielzahl von Akteuren ist auf dem Gasmarkt aktiv und sichert damit den Wettbewerb. Insgesamt agieren 16 Fernleitungsnetzbetreiber (FNB), über 700 Verteilernetz- sowie 25 Speicherbetreiber und zahlreiche Händler auf dem Gasmarkt. Die Zusammenarbeit dieser Akteure gewährleistet die reibungslose Versorgung mit Erdgas in Deutschland. Seit dem 1. Oktober 2021 gibt es nur noch ein Marktgebiet: Trading Hub Europe (THE).
Als „natürliches Monopol“ unterliegen die Fernleitungsnetzbetreiber der Regulierung durch eine unabhängige Behörde, der Bundesnetzagentur (BNetzA). Diese überwacht die Umsetzung der gesetzlichen Regelungen und kann selbst auch verbindliche Festlegungen treffen.
Das in Deutschland verbrauchte Erdgas wird zum Großteil aus Norwegen und den Niederlanden importiert. Nach der Einspeisung in das deutsche Gasnetz und dem Transport durch die insgesamt 530.000 Kilometer langen Rohrleitungen der Gasnetzbetreiber gelangt das Erdgas schließlich zum Verbraucher in den verschiedenen Sektoren.
Von Stadtgas zu Erdgas, von der Liberalisierung des Gasmarktes hin zur Energiewende: Der Gassektor war und ist von systemrelevanten Veränderungen geprägt. Die Basis dafür ist die Weiterentwicklung des energiepolitischen Zieldreiecks, nach dem die Energieversorgung sicher, wirtschaftlich, klima- und umweltverträglich sein muss. Daran arbeiten die Fernleitungsnetzbetreiber rund um die Uhr – nicht zuletzt mit ihrem Engagement für die Entwicklung und den Aufbau eines Wasserstofftransportnetzes.