Wasserstoff-KernnetzStand 15. November 2023Wo heute Erdgas fließt, kann morgen Wasserstoff fließen
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Der FNB Gas e.V. hat am 15.11.2023 der Bundesnetzagentur und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den Antragsentwurf für das Wasserstoff-Kernnetz übermittelt. Damit ist der nächste Meilenstein für die Realisierung des Kernnetzes erreicht.
Die Gesamtlänge beträgt rund 9.700 km. Davon entfallen 710 km auf Leitungen von 17 weiteren potenziellen Wasserstoffnetzbetreibern, die den FNB im Rahmen der Gelegenheit zur Stellungnahme zum ersten Planungsstand bis zum 28.7.2023 zugegangen sind. Das Kernnetz besteht zum überwiegenden Teil aus umgestellten Erdgasleitungen (ca. 60%). Die Investitionskosten belaufen sich auf 19,8 Mrd. €. Die Einspeise- bzw. Ausspeisekapazitäten betragen rund 100 GW bzw. 87 GW. Der Entwurf des Kernnetzes erfüllt damit die in der EnWG-Novelle zum Wasserstoff-Kernnetz verankerten Ziele eines deutschlandweiten, ausbaufähigen, effizienten und schnell realisierbaren Wasserstoffnetzes bis zum Zieljahr 2032. Damit setzt sich Deutschland beim Aufbau der Infrastruktur an die Spitze in Europa.
AquaDuctusOffshore-Wasserstoff-Backbone in der Nordsee
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Die Projektpartner von AquaDuctus setzen auf eine skalierbare, bedarfsgerechte Infrastruktur in zwei Schritten:
doing hydrogenDer H₂-Hub für Erzeugung, Transport, Speicherung und Verbrauch in Ostdeutschland
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doing hydrogen verbindet H₂-Projekte in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt zu einem leistungsstarken Hub: Erzeugung, Transport, Speicherung und Verbrauch des Zukunfts-Rohstoffes unter einem Dach, startklar ab 2026. Ein einzigartiges Projekt für die Menschen und die Wirtschaft in Ostdeutschland – ein wichtiger Baustein für die Umsetzung der deutschen und europäischen Wasserstoffstrategie.
Der rund 600 km umfassende doing hydrogen-Teil des ONTRAS H₂ Startnetzes für Ostdeutschland verbindet Produktions- und Verbrauchspunkte mit Importpunkten und Speichern. Das Prinzip der Nutzung vorhandener Leitungsinfrastruktur ermöglicht eine rasche Skalierbarkeit auf große H₂-Kapazitäten und bietet eine starke Basis zur regionalen und internationalen Erweiterung. Der Anschluss nach Salzgitter und Eisenhüttenstadt ist ebenso bereits geplant wie nach Polen, Tschechien und Dänemark.
Energiepark Bad LauchstädtTeilprojekt: Umstellen einer 25 km langen Erdgasleitung auf H₂
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Im Reallabor Energiepark Bad Lauchstädt untersuchen wir gemeinsam mit Partnern die gesamte Wertschöpfungskette von der Erzeugung über Transport
und Speicherung bis hin zur Anwendung von grünem Wasserstoff. Bereits 2021 begann ONTRAS die Umstellung der ersten Erdgasleitungen auf den Transport
von reinem Wasserstoff.
Mit diesem Projekt machen wir uns gemeinsam mit unseren Partnerunternehmen für eine zukunftsorientierte Wasserstoffregion
in Mitteldeutschland stark – und für eine erfolgreiche Sektorkopplung über die mitteldeutschen Grenzen hinaus. Der Energiepark Bad Lauchstädt unter Federführung
der VNG iss das erste in Realisierung befindliche Reallabor der Energiewende, für das bereits eine finale Investitionsentscheidung aller Konsortialpartner vorliegt.
Flow – making hydrogen happenNutzt schon ab 2025 bestehende Infrastruktur für den Transport großer Mengen Wasserstoffs
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Mit Flow – making hydrogen happen entsteht eine europäisch eingebundene, groß dimensionierte Transportmöglichkeit für 100 % Wasserstoff. Onshore Wasserstoffproduktion in der Ostseeregion sowie offshore Kooperationsprojekte mit Schweden, Finnland und Dänemark werden über Flow – making hydrogen happen mit Wasserstoffmärkten in Polen, Tschechien, Österreich, Liechtenstein, Schweiz und Frankreich verknüpft. Die Leitungen verlaufen von der Ostsee durch die östlichen Bundesländer und Hessen bis nach Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Daraus ergeben sich weitreichende Möglichkeiten für regionale Netzanschlüsse an Flow – making hydrogen happen.
Flow – making hydrogen happen wird nicht nur eines der größten deutschen Wasserstoffprojekte sein, sondern auch eines der Schnellsten. Die Umstellung erster Abschnitte von Erdgas auf Wasserstoff soll bereits im Jahr 2025 umgesetzt sein. Damit leistet Flow – making hydrogen happen einen wesentlichen Beitrag zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft im Fernleitungsbereich. Dieses Tempo ist nur möglich, weil die betroffene Infrastruktur schon liegt. Die betroffenen Leitungsabschnitte müssen lediglich umgestellt und in eine Wasserstoffwirtschaft eingebunden werden. Der Neubau von Leitungsteilen beschränkt sich auf einzelne, kürzere Abschnitte.
GET H2 NukleusIntegriertes Wasserstoffprojekt in Niedersachsen und NRW
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Die GET H2 Partner bp, Evonik, Nowega, OGE, Thyssengas und RWE wollen gemeinsam eines der ersten integrierten Wasserstoffprojekte mit eine öffentlich zugänglichen Wasserstoffinfrastruktur aufbauen. Die GET H2 Projekte schaffen den Kern für eine deutsche und europäische Wasserstoffwirtschaft. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette bauen die beteiligten Unternehmen kontinuierlich eine leistungsstarke Infrastruktur aus und ermöglichen so Anbindungen für alle Sektoren und Anknüpfungen an weitere Wasserstoffnetze. Ein Großteil der Bausteine ist für die Förderung als IPCEI (Important Project of Common European Interest) vorgesehen.
Bis 2025 soll das Projekt GET H2 Nukleus die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus einer zunächst 100 MW Elektrolyse mit industriellen Abnehmern in Niedersachsen und NRW verknüpfen. Das rund 130 Kilometer lange Netz von Lingen bis Gelsenkirchen soll das erste H2-Netz im regulierten Bereich mit diskriminierungsfreiem Zugang und transparenten Preisen werden. Mit angebunden wird auch ein Kavernenspeicher in Gronau-Epe, der auf einem bestehenden Speicherfeld errichtet wird.
Bis 2026 schaffen OGE und Nowega durch den Neubau einer Verbindungsleitung zwischen Dorsten und Marl eine weitere Anbindung für den Chemiepark der Evonik in Marl. Nowega stellt zudem einen weiteren Leitungsteil auf den Transport von Wasserstoff um, mit dem perspektivisch das Stahlwerk der Salzgitter AG angebunden werden soll. Der Wasserstoffspeicher der RWE Gas Storage West in Gronau-Epe nimmt seinen Betrieb auf. In Lingen wird die Elektrolyse auf 200 MW ausgebaut.
Bis 2027 bindet Thyssengas durch die Umstellung einer bestehenden Leitung das Netz an den Importpunkt im niederländischen Vlieghuis an. Durch diesen Schritt wird die Anbindung an das niederländische Wasserstoffnetz HYNETWORK geschaffen. Dieses Leitungsnetz verbindet Deutschland, die Niederlande, Belgien und Frankreich und schließt den Hafen Rotterdam als wichtigen Importpunkt an. Durch den Neubau der Leitung von Dorsten nach Hamborn schaffen OGE und Thyssengas eine zusätzliche Verbindung in Richtung Ruhrgebiet, um das Stahlwerk von ThyssenKrupp anzubinden.
Der letzte Schritt ist bis 2030 die Anbindung der Salzgitter AG über bestehende Gasleitungen der Nowega, die auf den Transport von Wasserstoff umgestellt werden. Durch den Einsatz des grünen Wasserstoffs in Raffinerien, in der Stahlproduktion und für weitere industrielle Nutzung verfügt das Gesamtprojekt bis 2030 über ein CO2-Vermeidungspotenzial von bis zu 16 Mio. Tonnen.
Green Octopus MitteldeutschlandWasserstoff für mitteldeutsches Chemiedreieck und Stahlregion Salzgitter
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Green Octopus Mitteldeutschland (GO!) bringt grünen Wasserstoff in das mitteldeutsche Chemiedreieck, die Industrieregionen in Sachsen-Anhalt und die Stahlregion im niedersächsischen Salzgitter. GO! ist damit die künftige Transportroute und Speichermöglichkeit für diesen Wasserstoff: GO! verbindet die Regionen und integriert den Wasserstoffspeicher in Bad Lauchstädt.
Mit rund 305 Kilometern Leitungen sorgt GO! ab 2027 für den sicheren Wasserstofftransport zwischen dem mitteldeutschen Chemiedreieck, der Metropolregion Halle-Leipzig, Magdeburg, dem Helmstädter Revier und der Stahlregion Salzgitter. Angeschlossen an andere Wasserstoffleitungen integriert GO! diese Regionen in den wachsenden European Hydrogen Backbone. Eine angebundener Kavernenspeicher mit einem Arbeitsgasvolumen von 50 Mio. Kubikmetern stabilisiert die Wasserstoffinfrastruktur und sorgt für einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage.
H₂ cross borderVon der Produktion, Speicherung und dem grenzüberschreitenden Transport zum Kunden.
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Um den Wasserstoffhochlauf in Europa zu fördern, hat sich die Energiepartnerschaft von bayernets GmbH, Bayerngas GmbH und RAG Austria AG gebildet. Im Rahmen eines konkreten Projekts werden die erforderlichen Rahmenbedingungen und Prozesse für die gesamte Wertschöpfungskette grenzüberschreitend etabliert und erstmalig real umgesetzt. Erklärtes Ziel ist es, eine leistungsstarke Wasserstoff-Lieferkette über Österreich nach Bayern aufzubauen und damit die Voraussetzungen für den Weg in die Zukunft mit Wasserstoff zu schaffen.
H2-Nord-Süd-KorridorDie Wasserstoff-Transportachse von Wilhelmshaven bis nach Köln.
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Das Vorhaben im Überblick
Thyssengas plant gemeinsam mit Gasunie einen H2-Nord-Süd-Korridor zwischen Wilhelmshaven und der Chemieregion Köln.
Die rund 480 Kilometer lange Transportverbindung soll im Abschnitt Wilhelmshaven-Dorsten bis Ende 2027 fertig gestellt werden und Dorsten-Köln/Wesseling bis 2032
durch Neubau sowie Umstellung bestehender Transportleitungen in Betrieb gehen.
Integrierte Projektplanung entlang der H2-Wertschöpfungskette
Der H2-Nord-Süd-Korridor trägt durch die Anbindung an das durch Gasunie geplante Wasserstoffnetzwerk Hyperlink im Norden sowie die von Nowega und
Thyssengas verantworteten Teilprojekte der Wasserstoffinitiative GET H2 maßgeblich zum Aufbau eines integrierten Wasserstoffnetzes bei.
Hierdurch werden sowohl ThyssenKrupp Steel in Duisburg und die bp Raffinerien im Emsland und Ruhrgebiet als auch viele weitere potenzielle H2-Verbraucher entlang der Trasse erreicht.
Im Fokus: Die Thyssengas Wasserstoff-Leitung Emsbüren-Dorsten
Ein zentraler Baustein des Nord-Süd-Korridors: Der geplante Neubau der Wasserstoff-Leitung zwischen Emsbüren (Niedersachsen) und Dorsten (NRW).
Die knapp 90 Kilometer lange Leitung (DN 1.200) ist nach aktuellem Planungsstand Teil des H2-Kernnetzes und soll bis Ende 2027 fertiggestellt werden.
Nördlich von Emsbüren entwickelt Thyssengas gemeinsam mit Gasunie Deutschland die Anbindung an das Hyperlinknetzwerk, worüber auch die Anbindung bis nach Wilhelmshaven realisiert wird.
Über Thyssengas
Die Thyssengas GmbH ist ein deutscher Fernleitungsnetzbetreiber. Hauptsitz des Unternehmens, das im Jahr 2021 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat,
ist Dortmund. Thyssengas betreibt ein rund 4.400 Kilometer langes Gasnetz – zum Großteil in Nordrhein-Westfalen, einzelne Leitungen aber auch in Niedersachsen.
Darüber werden sowohl nachgelagerte Verteilnetzbetreiber als auch Industriebetriebe und Kraftwerke versorgt. Für die klimaneutrale Zukunft setzt Thyssengas auf den gasförmigen Energieträger Wasserstoff.
Der Dortmunder Netzbetreiber engagiert sich dazu in zahlreichen Initiativen. Gleichzeitig investiert er gezielt in die Umstellung seines Leitungssystems,
um einen schnellen Wasserstoff-Hochlauf als Teil der Energiewende möglich zu machen.
An sieben Standorten im Netzgebiet beschäftigt das Unternehmen aktuell rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Tendenz steigend.
www.thyssengas.com
Über Gasunie:
Aufgrund seiner geographischen Lage übernimmt das insgesamt über 17.000 Kilometer lange Leitungsnetz der Gasunie in den Niederlanden und in Deutschland die Funktion einer Gasdrehscheibe für Nordwesteuropa.
Gasunie Energy Development GmbH ist für die Entwicklung der Gasunie-Wasserstoffaktivitäten in Deutschland verantwortlich. Gasunie treibt den europäischen Wasserstoffmarkt voran,
indem das Unternehmen Angebot und Nachfrage nach Wasserstoff miteinander verbindet und die notwendige Infrastruktur rechtzeitig zur Verfügung stellt. Auf diese Weise stärkt Gasunie die Energiewende.
www.gasunie.de
H2-Ost-West-KorridorDie Wasserstoff-Transportachse von Ost nach West, im Thyssengas-Fokus: Werne-Eisenach
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Das Vorhaben im Überblick
Thyssengas plant zusammen mit Ferngas einen Leitungsneubau zwischen Werne in Nordrhein-Westfalen und Eisenach in Thüringen.
Die rund 320 Kilometer lange Transportverbindung soll bis 2032 mehrheitlich durch den Neubau von Transportleitungen entstehen.
Der durch die Leitung Werne-Eisenach entstehende Korridor stellt eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen für den Wasserstofftransport in Deutschland dar. Er verläuft einmal quer durch NRW und viele Industriestandorte entlang des Niederrheins, durch Ostwestfalen bis nach Eisenach. Ein Teil der benötigten Wasserstoff-Mengen soll dabei über den Grenzübergangspunkt in Zevenaar (Niederlande) fließen. Des Weiteren ist eine Verbindung zum Wasserstoff-Cluster der Initiative GET H2 sowie zum Nord-Süd-Korridor von Thyssengas und Gasunie zwischen Wilhelmshaven und Köln vorgesehen.
Die Thyssengas Wasserstoff-Leitung Werne-Kassel
Ein zentraler Baustein des Ost-West-Korridors: Der geplante Neubau der Wasserstoff-Leitung zwischen Werne (NRW) und Kassel (Hessen).
Die knapp 160 Kilometer lange Leitung (DN 1.000) ist nach aktuellem Planungsstand Teil des H2-Kernnetzes und soll ab 2032 in Betrieb gehen.
In Kassel übernimmt dann Ferngas und führt die Leitung weiter bis nach Eisenach.
Über Thyssengas
Die Thyssengas GmbH ist ein deutscher Fernleitungsnetzbetreiber. Hauptsitz des Unternehmens, das im Jahr 2021 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat, ist Dortmund.
Thyssengas betreibt ein rund 4.400 Kilometer langes Gasnetz – zum Großteil in Nordrhein-Westfalen, einzelne Leitungen aber auch in Niedersachsen.
Darüber werden sowohl nachgelagerte Verteilnetzbetreiber als auch Industriebetriebe und Kraftwerke versorgt.
Für die klimaneutrale Zukunft setzt Thyssengas auf den gasförmigen Energieträger Wasserstoff.
Der Dortmunder Netzbetreiber engagiert sich dazu in zahlreichen Initiativen. Gleichzeitig investiert er gezielt in die Umstellung seines Leitungssystems,
um einen schnellen Wasserstoff-Hochlauf als Teil der Energiewende möglich zu machen. An sieben Standorten im Netzgebiet beschäftigt das Unternehmen aktuell rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Tendenz steigend.
www.thyssengas.com
Über Ferngas Netzgesellschaft mbH
Die Ferngas mit Sitz in Schwaig bei Nürnberg versteht sich als innovativer und zuverlässiger Dienstleister im Bereich Energieversorgung.
Sie ist Eigentümerin und Betreiberin von Erdgashochdruckleitungsnetzen mit einer Gesamtlänge von mehr als 3.100 km in Bayern und Thüringen sowie in Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Zudem erbringt Ferngas technische Dienstleistungen und berät Kunden bei Fragen rund um die Themen Erdgas und Wasserstoff.
Mehr Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.ferngas.de.
H2CoastlinkImport und Weitertransport mit Hochdruck
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Das Leitungsprojekt H2Coastlink ist Teil des Programmes „Clean Hydrogen Coastline“ der EWE. Durch infrastrukturelle Verknüpfungen der zahlreichen norddeutschen Projekte in der
Erzeugung, dem Import, dem Transport, der Speicherung und der Anwendung werden wesentliche Bausteine einer H2-Wirtschaft zuerst im Norden etabliert.
H2Coastlink kann die erste Wasserstofftransportleitung in Deutschland sein, die alle Wertschöpfungsstufen miteinander verbindet und zugleich eine regionale Verfügbarkeit von Wasserstoff gewährleistet. Die Inbetriebnahme der 90 km langen Leitung im Standard DN600 ist für Ende 2027 vorgesehen.
H2EU+StoreGrüner Wasserstoff für Europa
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Im Rahmen von H2EU+Store sollen zum einen notwendige Kapazitäten für die Produktion von erneuerbarem Strom und Wasserstoff in der Ukraine geschaffen, zum anderen Speichervolumina für Wasserstoff in Österreich und Deutschland ausgebaut sowie erforderliche Anpassungen im Bereich der Infrastruktur für den Transport des Wasserstoffs nach Zentraleuropa durchgeführt werden. Die dazu nötigen Schritte wurden von den beteiligten Unternehmen erarbeitet und weiterentwickelt.
H₂erculesDer Wasserstoffschnellweg für Deutschland
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Die H2ercules-Initiative wurde im Jahr 2022 von OGE und RWE gemeinsam ins Leben gerufen. Die Idee war, Erzeuger, Importeure, Speicherbetreiber, Netzbetreiber und Abnehmer verschiedener Branchen auf Basis einer konkreten Infrastruktur zusammenzubringen. Durch diese wertschöpfungsstufenübergreifende Zusammenarbeit soll das Henne-Ei-Problem im XXL-Format überwunden werden und den Weg auch für weitere Projekte ebnen. Alle Partner verfolgen das gleiche Ziel: Wir wollen den Aufbau der H2-Infrastrktur beschleunigen und zum Entstehen eines europäischen Wasserstoffmarktes beitragen. Und dafür sollen ganz konkret – entlang des H2ercules-Netzes – die Kräfte gebündelt werden, um gemeinsam die nächsten Schritte zu gehen.
Das H2ercules-Netz wird bis 2030 mehr als 2.000 km Pipeline umfassen. Dabei sind größtenteils Leitungsumstellungen des bestehenden Erdgasnetztes geplant,
ergänzt durch Neubauten. Die Umstellung von Erdgasleitungen stellt nicht nur die kosteneffizientere Lösung dar, sondern ermöglicht auch einen schnelleren Zeitplan.
Der Aufbau wird in mehreren Schritten erfolgen:
2026 - GET H2 ist der Kern
Den Kern des H2ercules-Netzes bildet unser IPCEI-Projekt GET H2, welches wir gemeinsam mit unserem Partner bis 2026 zwischen Lingen, Gelsenkirchen und Duisburg realisieren wollen.
Hier verbinden wir im regionalen Maßstab Erzeugung, Import aus den Niederlanden, Speicherung, Transport und Abnahme aus den Bereichen Raffinerie, Stahl und Chemie.
2028 – Import und Erzeugung von der Nordsee und aus Belgien versorgen Ruhrgebiet und Rheinisches Revier
H2ercules baut auf dieses Projekt auf. Unser Ziel ist es, bereits im Jahr 2028 heimische Produktion und wichtige Importpunkte mit den großen Verbrauchsschwerpunkten zu verbinden.
Hierzu ist eine Leitung von der Nordsee vorgesehen, die gemeinsam mit dem GET H2-Netz eine direkte Verbindung von Wilhelmshaven und dem Importpunkt aus Norwegen bis ins Ruhrgebiet darstellt.
Im gleichen Jahr planen wir eine Anbindung an Belgien zu realisieren. Die Pipeline wird zwischen Eynatten und Porz verlaufen, um große Bedarfe im Rheinischen Revier und im Kölner Raum zu versorgen.
2030 – Versorgung Süddeutschlands und Erschließung weiterer Importkorridore aus Süd- und Osteuropa
Bis 2030 wird das Netz auf mehr als 2.000 km anwachsen. Neben zusätzlichen Leitungen im Ruhrgebiet und zur Anbindung an die Niederlande,
werden wir dann auch Importmöglichkeiten aus Frankreich und Tschechien erschlossen haben. Das Netz wird so einen H2-Backbone im Westen und Süden Deutschlands darstellen,
der wichtige Verbrauchszentren z. B. im Frankfurter Raum, in Ludwigshafen und Karlsruhe, aber auch in Nürnberg und Ingolstadt erreichen wird.
HyPipe Bavaria – The Hydrogen HubGrundstein für das bayerische Wasserstoffnetz
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Wir stellen die Weichen für den Wasserstoffimport nach Bayern und bilden ein Wasserstoffdrehkreuz in Südbayern. Das Projekt HyPipe Bavaria – The Hydrogen Hub legt den Grundstein für ein Wasserstoff-Startnetz in Bayern bis 2030, welches zu 95 Prozent durch die Umstellung bestehender Erdgasleitungen realisiert wird. Mit rund 300 Kilometern ist HyPipe Bavaria –The Hydrogen Hub ein wichtiger Teil des European Hydrogen Backbones und verbindet Wasserstoffbedarfsregionen mit zahlreichen potenziellen Erzeugungsregionen im In- und Ausland.
Interconnector Bornholm-LubminGrenzüberschreitende Offshore-Leitung für den Waserstoff-Import aus der Ostseeregion
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Der H2 Interconnector Bornholm-Lubmin, für den bereits eine Machbarkeitsstudie mit positivem Ergebnis durchgeführt wurde, soll die Insel Bornholm und die sie umgebenden Offshore-Windstromparks mit der deutschen Ostseeküste nahe Lubmin verbinden. Dort wird der Wasserstoff in die Onshore-Infrastruktur eingespeist und weiter nach Süden transportiert. Die Pipeline soll im Endausbau in den 2030er Jahren eine Kapazität von bis zu 10 GW ermöglichen können.
Damit wird das angrenzende Projekt Flow – making hydrogen happen noch stärker und noch europäischer: Mit einer Länge von über 1.100 km und einer Einspeisekapazität von bis zu 20 GW im Endausbau, verfügt das Projekt bereits zum Start über eine große Dimension. Durch den Neubau des Interconnectors verlängert sich die neue Wasserstoff-Autobahn, die Dänemark mit wichtigen Verbrauchszentren in Deutschland verbinden soll.
RHYn IntercoEuropäisches Kooperationsprojekt verbindet ab 2028 Frankreich und Baden-Württemberg
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Gemeinsam mit dem Verteilnetzbetreiber badenovaNETZE und dem französischen Gasinfrastrukturbetreiber GRTgaz arbeitet terranets bw an einem grenzüberschreitenden Transportnetz für Wasserstoff. Durch die Umstellung vorhandener Gasleitungen verbinden wir ab 2028 Baden-Württemberg mit der Region Grand Est in Frankreich.
Die grenzübergreifende Verknüpfung über den Rhein, die dafür entstehen wird, gibt dem Projekt seinen Namen: RHYn Interconnection – kurz: RHYn Interco.
Schrittweise Umstellung mit Potential
Schritt 1 ab 2028
Mit dem Neubau der Verbindung nach Frankreich und der Umstellung bestehender Gasleitungen, werden Großabnehmer der badenovaNETZE bei Freiburg i.B. angebunden.
Schritt 2 ab 2035
Durch die Umstellung eines weiteren Abschnitts kann das H₂-Netz von Freiburg i.B. bis nach Offenburg erweitert werden und zusätzliche Industrie- und Mobilitätskunden anbinden.
Die Region am Oberrhein erhält so Zugang zum ersten H₂-Netz in Baden-Württemberg, das zu 100 % Wasserstoff transportieren wird. In Frankreich erzeugter, erneuerbarer und kohlenstoffarmer Wasserstoff kann damit an Industrie- und Mobilitätskunden in der gesamten Region Oberrhein geliefert werden. Dadurch können CO₂-Emissionen nachhaltig verringert werden.
Durch die Anbindung an das europäische Wasserstoff-Backbone liefert RHYn Interco einen wesentlichen Baustein für die Schaffung eines ersten lokalen H₂-Markts in Baden-Württemberg.
SoutH₂ CorridorGrüner Wasserstoff aus dem südlichen Mittelmeerraum für Europa
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Die Initiative SoutH₂ Corridor umfasst eine ca. 3.300 km lange Wasserstoffpipeline, die Nordafrika, Italien, Österreich und Deutschland verbindet. Unter der Leitung der vier Fernleitungsnetzbetreiber (SNAM, TAG, GCA und bayernets), die jeweils Bewerbungen als PCI-Projekte bei der Europäischen Kommission eingereicht haben, soll wettbewerbsfähiger erneuerbarer Wasserstoff an europäische Nachfragecluster geliefert werden. Der Korridor besteht zu mehr als 70 % aus bereits bestehender Infrastruktur. Der Korridor erfährt trilaterale Unterstützung der verantwortlichen nationalen Ministerien. Der SoutH₂-Korridor spielt eine entscheidende Rolle für den Transport von importiertem und national produziertem Wasserstoff.
TH₂ECO – Thüringer H₂ EcosystemDie Thüringer KlimaZukunft
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Unsere Motivation:
Die Wasserstoffwirtschaft in Thüringen, Deutschland und Europa vorantreiben und uns damit unabhängiger von fossilen und atomaren Energieträgern machen sowie einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten!
Der Begriff TH₂ECO:
TH₂ECO setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des Begriffes „Thüringer H₂ ECOsystem“ zusammen. Wie der Begriff selbst steht das Logo von TH₂ECO für eine Modernisierung der Energieversorgung in Thüringen.
Seit 2021 treiben wir den Ausbau einer nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur voran. Ab 2025 soll grün produzierter Wasserstoff aus lokal erzeugtem Grünstrom eingesetzt werden können. Transportiert wird der Wasserstoff mit einer 42 Kilometer langen H₂-Leitung. Hierfür nutzen wir eine bereits bestehende Gasleitung mit einem Leitungsdurchmesser von 600 mm. Zusätzlich wird ein 3 km langer Leitungsabschnitt neu gebaut, der den Wasserstoff zu den Abnehmern bringt. Begleitend binden wir einen H₂-Porenspeicher ein, wodurch Wasserstoff auch bei saisonalen Schwankungen zur Verfügung steht.
Es erfolgt der Anschluss an das Heizkraftwerk in Erfurt, dessen H₂-Brenner eine Leistung von 20 MWₜₕ th für die Erzeugung von Fernwärme erbringt. Darüber hinaus schließen wir einen Teil des Erfurter Gasnetzes an – beide Maßnahmen verringern den CO₂-Ausstoß um 16.800 Tonnen pro Jahr.
Sukzessive kommen weitere Anwendungen dazu: Wir planen mittelfristig, das Industriegebiet am Erfurter Kreuz und den Schienenverkehr anzubinden sowie den H₂-Einsatz im Erfurter Stadtnetz und im Heizkraftwerk zu erhöhen. Langfristig möchten wir den Anschluss weiterer Stadtwerke und Industrieunternehmen ermöglichen. Wir fokussieren uns dabei u. a. auf die Ausdehnung der H₂-Infrastruktur und den Anschluss an das deutsche und europäische H₂-Kernnetz.
Wasserstoffnetz HyperlinkDas Wasserstoffnetz für Norddeutschland.
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Hyperlink ist ein Projekt von Gasunie und Basis des deutschen Wasserstoffnetzes. Dieses Transportnetz verbindet viele Industrieregionen im Norden und Westen Deutschlands mit den relevanten Aufkommensquellen für Wasserstoff. Außerdem schafft es eine Verbindung mit den Niederlanden und Dänemark und mit Wasserstoffspeicher- und Importstandorten. Dazu wird bereits bestehende und teils neu gebaute Infrastruktur genutzt. Bereits 2026 sind erste Teile fertig gestellt. 2030 kann das Netz vollständig in Betrieb gehen.
Hyperlink 1 und 2Das Wasserstoffnetz für Norddeutschland.
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Hyperlink 1 und 2 ist die Realisierung eines Wasserstoffleitungssystems mit einem Anschluss an das Wasserstoffnetz Niederlande (Hynetwork Services) bis Hamburg und Salzgitter. Der Leitungsabschnitt zwischen dem Grenzübergangspunkt Oude Statenzijl und Bunder Tief, über den Speicher Nüttermoor und der Region Bremen bis Leversen, verbindet die Region Hamburg und ist ein zentraler Baustein des geplanten Wasserstoffnetzes der Gasunie. Dieser Bereich, Hyperlink 1 kann bereits im Jahr 2026 relevante Wasserstoff-Verbraucher und Produzenten verbinden. Eine Realisierung und Inbetriebnahme von Hyperlink 2 mit einer Anbindung an das Stahlwerk in Salzgitter wird für das Jahr 2029 angestrebt. Der Aufbau der ersten Wasserstoffinfrastruktur erfolgt größtenteils über die Umstellung von bestehenden Erdgasleitungen.
Hyperlink 3Das Wasserstoffnetz für Norddeutschland.
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Hyperlink 3 stellt eine Verbindung mit dem dänischen Wasserstoffnetz her und ermöglicht den Import von grünem, in Dänemark produziertem Wasserstoff. Die Infrastruktur wird in enger Zusammenarbeit mit dem benachbarten Netzbetreiber Energinet geplant und realisiert. Das dadurch entstehende grenzüberschreitende Wasserstofftransportnetz wird vom Wasserstoffuntergrundspeicher in Lille Torup bis nach Heidenau im Raum Hamburg reichen. Es ermöglicht außerdem den Zugang zum Wasserstoffuntergrundspeicher Harsefeld, SaltHy von Storengy. In Heidenau schließt Hyperlink 3 an andere Hyperlink-Teilprojekte an, sodass Wasserstoff an Kunden in anderen Teilen Deutschlands geliefert werden kann. In enger Zusammenarbeit mit einem regionalen Verteilernetzbetreiber schafft Hyperlink 3 die Möglichkeit, die Industrieregion Brunsbüttel/Heide sowie künftige Großabnehmer in Schleswig-Holstein und Niedersachsen zu erreichen. Darüber hinaus könnte das Projekt zusätzlich Offshore-Wasserstoffimporte über eine Integration des künftigen Wasserstoff-Empfangsterminals in Brunsbüttel sowie des künftigen Offshore-Wasserstoffnetzes HyONE von Gasunie ermöglichen.
Hyperlink 4Das Wasserstoffnetz für Norddeutschland.
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Hyperlink 4 ermöglicht den Import von Wasserstoff aus Norwegen sowie den Transport von Wasserstoff von Wilhelmshaven nach Nordwesteuropa. Wilhelmshaven wird direkt an das Wasserstoffnetzwerk angeschlossen. Hyperlink bietet somit den direkten Zugang zu großen Industrie- und Ballungszentren wie Brunsbüttel, Heide, Hamburg, Bremen, Hannover und Salzgitter. Es entsteht auch ein Zugang zu den Wasserstoffspeichern in Nüttermoor, Jemgum, Huntorf, Etzel oder Harsefeld.
Hyperlink 5Das Wasserstoffnetz für Norddeutschland.
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Hyperlink 5 stellt eine direkte Verbindung zwischen den Industriezentren im Ruhrgebiet,
Wilhelmshaven und dem gesamten Wasserstoffnetzwerk Hyperlink her. Dadurch erhält das Ruhrgebiet Zugang zu dem in Wilhelmshaven produzierten Wasserstoff
oder zu importiertem Wasserstoff aus Norwegen, den Niederlanden oder Dänemark. Das Projekt ist eine Kooperation mit Thyssengas.
Allgemeingültige Informationen für alle (Teil-)Projekte
Website
www.hyperlink-gasunie.de
Standort
Norddeutschland
Ansprechpartner
Anke Alvermann-Schuler
Business Development Manager
E: Anke.Alvermann-Schuler@GASUNIE.DE
M: +49 152 09060592
Über Gasunie:
Aufgrund seiner geographischen Lage übernimmt das insgesamt über 17.000 Kilometer lange Leitungsnetz der Gasunie in den Niederlanden und in Deutschland die Funktion einer Gasdrehscheibe für Nordwesteuropa.
Gasunie Energy Development GmbH ist für die Entwicklung der Gasunie-Wasserstoffaktivitäten in Deutschland verantwortlich.
Gasunie treibt den europäischen Wasserstoffmarkt voran, indem das Unternehmen Angebot und Nachfrage nach Wasserstoff miteinander verbindet und die notwendige Infrastruktur rechtzeitig zur Verfügung stellt.
Auf diese Weise stärkt Gasunie die Energiewende.
www.gasunie.de