
Pilotprojekt der Gasfernleitungsnetzbetreiber
Messung von Methanemissionen mit modernster Technik liefert neue Ansätze zur effektiveren Reduzierung von Emissionen
Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) sehen es vor dem Hintergrund des Klimawandels als ihre dringliche Aufgabe, alle Anstrengungen zur Reduzierung von Klimagasen durch geeignete Maßnahmen zu intensivieren. Dabei rückt zunehmend auch Methan in den Fokus der öffentlichen Debatte. Die Mitglieder des FNB Gas streben bis 2025 eine Halbierung ihrer Methanemissionen an.
Als einen wichtigen Schritt haben die FNB eine bundesweite Messinitiative durchgeführt, die es
ihnen ermöglicht, mit gezielten Maßnahmen Emissionsquellen zu beseitigen. Die Methanemissionen der FNB haben einen Anteil von etwa 0,06% an den Gesamttreibhausgasemissionen in Deutschland. Das ergibt eine Hochrechnung der bislang umfangreichsten koordinierten Messung von Methanemissionen an rund 43.000 potenziellen
Emissionsquellen im deutschen Gasfernleitungsnetz. Hierbei wurden erstmals diffuse Methanemissionen systematisch erfasst.
Um mehr Transparenz in die Datenbasis der Emissionswerte zu bringen und Reduktionsmaßnahmen
weiterzuentwickeln, haben die FNB Gas Mitglieder im vergangenen Jahr ein Pilotprojekt mit innovativer Messtechnik durchgeführt und jetzt abgeschlossen. Die Ergebnisse der von „The Sniffers“, einem international renommierten Spezialdienstleister, vorgenommenen Messungen im ganzen Bundesgebiet liegen jetzt vor. Sie zeigen, dass die bisher angenommenen Emissionswerte im Nationalen Inventarbericht aufgrund der Messmethoden, u.a. mit hochpräzisem „High-FlowSampling“ deutlich nach unten korrigiert werden können.
„Ein wichtiges Resultat unseres Pilotprojektes ist, dass wir in Zukunft mit gezielten Maßnahmen Emissionsquellen beseitigen können,“ erläutert FNB Geschäftsführerin Inga Posch. „Ein halbes Prozent der Leckagen ist verantwortlich für 90 Prozent der diffusen Emissionen.“ Posch fährt fort: „Wir wollen besser werden und führen deshalb die Messiniative im nächsten Jahr fort. Bis zum Jahr 2025 streben die Mitglieder des FNB Gas an, gemeinschaftlich die Emissionen im Vergleich zum Stand von 2015 zu halbieren. Sie orientieren sich dabei an den Zielsetzungen der Oil and Gas Methane Partnership (OGMP) unter dem Dach der Vereinten Nationen und deren
Leitlinien.“ Um ihre Ziele zu erreichen, setzen die FNB auf innovative technische Maßnahmen wie z.B.
den Einsatz mobiler Verdichter.
Mit ihrem rund 40.000 km langen Leitungsnetz sichern die Fernleitungsnetzbetreiber die Gasversorgung in Deutschland und leisten damit einen wichtigen Beitrag für den Industriestandort Deutschland. „Unsere Verantwortung für den Klimaschutz nehmen wir sehr ernst. Es ist uns ein zentrales Anliegen, Methanemissionen zu vermeiden. Dafür investieren die FNB seit Jahren jährlich Mittel im mehrstelligen Millionenbereich und engagieren sich national wie international in den entsprechenden Initiativen“, sagt FNB Gas Geschäftsführerin Inga Posch. In der gesamten deutschen Erdgasbranche wurden seit 1990 die durch Erdgas bedingten Methanemissionen bereits um rund 40 Prozent gesenkt.