Methanemissionen

Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) sind sich ihrer Verantwortung für den Klimaschutz bewusst. Es ist uns ein zentrales Anliegen, Methanemissionen zu vermeiden beziehungsweise kontinuierlich zu reduzieren. Dazu investieren die FNB seit Jahren in Maßnahmen, um die Methanemissionen zu senken.

Die Methanemissionen der Vorkette des Öl- und Gasverbrauchs tragen 0,57 Prozent zu den Treibhausgasemissionen in Deutschland bei, ca. 0,035 Prozent entfallen auf den Transport von Erdgas durch das Leitungsnetz der FNB.[1]

Die FNB arbeiten seit Jahrzehnten kontinuierlich an der Reduzierung der Methanemissionen sowohl zum Zweck des Klimaschutzes als auch der technischen Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit.

So wurden branchenweit zwischen 1990 und 2022 die Methanemissionen in Deutschland um 66 Prozent reduziert, obwohl das Netz weiter ausgebaut wurde. Die diffusen Methan-Emissionen aus Brennstoffen sanken seit 1990 sogar um 95 Prozent.[2] Dazu haben zahlreiche Maßnahmen zur Reduzierung betriebsbedingter und flüchtiger bzw. diffuser Emissionen bei planmäßigen Reparaturen wie der Einsatz von Umpumpverdichtern etc. beigetragen.


[1] UBA, 2023

[2] UBA, NIR 2024, S. 62, S. 128

Zentral für eine erfolgreiche Reduzierung von diffusen Methanemissionen sind präzise, vergleichbare und reproduzierbare Daten, wo und wie diese in dem weitverzweigten Netz auftreten. Regelmäßigere Messungen über die technischen Anforderungen hinaus, erlauben den FNB, Emissionsquellen früher zu erkennen und zu beseitigen.

Die FNB haben im Jahr 2020 ein Pilotprojekt gestartet und im Sommer 2021 abgeschlossen, um mehr Transparenz in die Datenbasis der Emissionswerte zu bringen. Im Rahmen dieser Messinitiative, der bislang umfangreichsten koordinierten Messung von Methanemissionen im deutschen Gasfernleitungsnetz, wurden erstmals diffuse Methanemissionen v. a. auf Absperr- und Verdichterstationen systematisch erfasst. Die sich im Jahr 2022 anschließende zweite Messinitiative fokussierte sich auf Gasdruck- und Messanlagen sowie Biogaseinspeiseanlagen. Insgesamt wurden in beiden Messinitiativen mehr als 200.000 potenzielle Methanleckagestellen untersucht.

Die Messinitiativen liefern wichtige Ergebnisse, die sich nahtlos in verschiedene internationale Initiativen einfügen und dort berichtet werden. Alle Einzelmessungen erfolgten nach der international anerkannten Norm DIN EN 15446. 

Von den 2020 und 2022 im Rahmen der beiden Messinitiativen untersuchten mehr als 200.000 Messpunkten wiesen lediglich 499, das sind 0,26 Prozent, Emissionen über der messtechnischen Nachweisgrenze auf. Insgesamt 99,74 Prozent der durch die Messinitiativen untersuchten Messpunkte waren unauffällig.

Zusätzliches High-Flow-Sampling bei den mit dem DIN-Verfahren ermittelten Emissionsquellen präzisieren die Messwerte weiter. Dadurch lassen sich deutlich verlässlichere Aussagen über die Methanemissionen machen.

Die Messungen wurden von „The Sniffers“ durchgeführt – einem unabhängigen, international renommierten und auch von NGOs genutzten Spezialdienstleister für Emissionsmessungen.

Die Zuverlässigkeit der Messergebnisse gewährleisten geprüfte LDAR-Methoden nach DIN EN 15446 und zusätzliches High-Flow-Sampling.

Zur Verifizierung der Einzelmessungen wurden zusätzliche Messungen durch einen Drohnenbeflug als zusätzlichem Kontrollinstrument durchgeführt.

Die FNB arbeiten seit Jahrzehnten kontinuierlich an der Reduzierung der Methanemissionen. Oberste Ziele sind der Klimaschutz sowie der Erhalt der technischen Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit. Dafür wenden die FNB jährlich Mittel im mehrstelligen Millionenbereich auf.  

Seit 2015 hat die Gasbranche in Deutschland die Methanemissionen um mehr als 50 Prozent gesenkt, obwohl das Netz weiter ausgebaut wurde. Dieser Erfolg ist zahlreichen Maßnahmen zu verdanken. 

Flüchtige Emissionen entstehen hauptsächlich durch zufällige Leckagen, die durch regelmäßige Prüfungen erkannt und schnellstmöglich behoben werden. Die Dauer der Behebung hängt dabei von Faktoren wie Zugänglichkeit und Verfügbarkeit von Ersatzteilen ab. Betriebsbedingte Emissionen resultieren aus dem Design der Prozesse, wie bei Prozess-Gaschromatographen, die kontinuierlich Gas durchströmen. Hier kommen technische Lösungen zum Einsatz, die diese Emissionen reduzieren. 

Auf Verdichterstationen sowie Gasdruckregel- und Messanlagen werden zunehmend Rückverdichtungseinheiten installiert, die betrieblichen Emissionen zurück in das Leitungsnetz pumpen. Zusätzlich werden alternative Technologien zur Emissionsvermeidung kontinuierlich weiterentwickelt. Bei Instandhaltungen großer Pipelines wird nach vorherigem Absenken des Leitungsdrucks durch den Einsatz mobiler Verdichter das Gas in benachbarte Abschnitte umgepumpt, um Methanemissionen zu vermeiden. Das physikalisch nicht vermeidbare Restgas wird kontrolliert über eine Fackel verbrannt, wodurch zehn mal weniger CO2 entsteht als beim Emittieren von Methan. 

Diese umfassenden Maßnahmen tragen erheblich zur Reduktion der Methanemissionen bei und zeugen von dem Engagement der Branche, kontinuierlich besser zu werden. 

Die FNB werden die gemeinsamen Messinitiativen fortsetzen und in einen kontinuierlichen Prozess überführen. Die Ergebnisse geben uns genaue Hinweise darauf, wo wir gezielte Maßnahmen ansetzen können. Zudem werden wir den Austausch und gemeinsame Aktivitäten weiter intensivieren.

Für die Zukunft setzen die FNB klar und entschieden auf den Transport von klimaneutralem und kohlenstoffarmem Wasserstoff und anderen grünen Gasen.

Wir unterstützen die Klimaziele der Europäischen Union.

Sowohl als Einzelunternehmen als auch gemeinsam engagieren sich die FNB in den entsprechenden Brancheninitiativen von GIEENTSO-GEurogasMarcogaz

Im Rahmen der Oil and Gas Methane Partnership (OGMP), einer Initiative der Climate and Clean Air Coalition unter dem Dach des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, arbeiten die FNB mit Stakeholdern in anderen Teilen der Wertschöpfungskette und Welt zusammen und wirken auf entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung der Methanemissionen hin. Die Methane Guiding Principles bilden die Grundlage für diese Initiativen und unser Handeln.

In den Initiativen arbeitet die Branche an einer standardisierten Erfassung und nachhaltigen Reduzierung der Methanemissionen.

Wir begrüßen die Strategie der EU zur Minderung von Methanemissionen, die 2020 verabschiedet wurde, und unterstützen die Entwicklung von europaweiten Standards für Messmethoden (MRV – Measurement, Reporting and Verification) als Grundlage für Transparenz und Vergleichbarkeit. Gleiches gilt für die Umsetzung von LDAR-Maßnahmen (Leak, Detection and Repair), die für eine Reduzierung der Methanemissionen unerlässlich sind.

Am 30. März 2025 ist die Verordnung (EU) 2024/1787 über die Verringerung der Methanemissionen im Energiesektor der Europäischen Kommission in Kraft getreten. Sie stellt einen wichtigen Meilenstein zur Erfassung, Berichterstattung und Reduktion von Methanemissionen im Energiesektor dar.

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